Dreieckstuch Double-Face gestrickt

Ich habe im Internet eine Anleitung zu einem Dreieckstuch mit einem keltischen Drachen gesehen. Allerdings war mir die Anleitung etwas zu teuer… dafür hätte ich ein ganzes Anleitungsbuch kaufen können. Also bin ich auf die Suche nach kostenlosen Bild-Anleitungen gegangen. Auf PrintablePaper.net könnt ihr euch kostenlos Strickmusterpapier herunterladen und ausdrucken. Als Bild-Vorlagen eignen sich sowohl Strickmuster, aber auch Stickmuster für Kreuzstich. Da Strickmaschen jedoch nicht quadratisch sind, werden die Stickmuster beim Übertragen aufs Strickmusterpapier in der Höhe etwas gestaucht (vgl. meinen Drachen).

Zunächst habe ich 3 Bögen Strickmusterpapier zusammengeklebt und den Drachen aufgezeichnet. Typische Dreieckstücher sind ca. 170 x 65 cm groß, was bei der von mir gewählten Wolle laut Angaben der Maschenprobe etwa 306 M auf 156 R bedeutet hätte. Ich habe dann 5 weitere Bögen Strickmusterpapier angeklebt und mit Bleistift die RM eingezeichnet, unter der Annahme, dass ich in jeder Reihe am Anfang und am Ende je eine M verschränkt aus dem Querfaden zunehme. Das führte zu insgesamt 308 M auf 154 R, wofür ich dem Drachen etwas die Flügelspitzen stutzen musste. Ich habe dann noch einen Lebensbaum, 2 zueinander gespiegelte Trinity-Symbole sowie 2 zueinander gespiegelte Triquetra-Symbole eingefügt, um die restliche Fläche auszufüllen. Auch die Triquetra-Symbole musste ich etwas anpassen, da in der Vorlage der obere Mittelquerbalken fehlte. Leider habe ich das erst beim Stricken des Triquetras bemerkt, sonst hätte ich die obere Spitze in der Vorlage auch noch etwas nach oben verlängert. Aber dafür hätte ich das Triquetra insgesamt etwas tiefer einzeichnen müssen, wofür es nun leider zu spät war.

In den ersten Reihen habe ich die Zunahme immer zwischen der RM und der ersten bzw. letzten normalen M gearbeitet. Das sah zwar schöner aus, aber ich hatte das Gefühl, dass dadurch die RM zu straff wurden und der Rand sich krümmte. Daher habe ich nach ein paar Reihen meine Taktik geändert und ab da an immer zwischen der ersten und zweiten normalen M bzw. zwischen der vorletzten und letzten M zugenommen. Zum Stricken habe ich das System von KnitPro benutzt, also meine Nadelspitzen mit verschiedenen Seillängen kombiniert. Begonnen habe ich mit einem 60 cm Seil und nach und nach immer das Seil ausgewechselt und ergänzt bis ich zum Schluss zwei 80 cm Seile und ein 90 cm Seil zusammengeschraubt hatte. Die erste RM einer Reihe habe ich immer als rechte, die letzte RM als linke M gestrickt.

Das Muster ist in Lila gezeichnet. Grau sind alle (Rand-)Maschen, die mit beiden Fäden gleichzeitig gestrickt werden, die Zunahmen habe ich als „v“ eingezeichnet.

Material

• Je 350 g Wolle Rödel „Soft Merino“ (100 % Schurwolle, LL 100 m/50 g) in Dunkelgrün (Fb. 41) und Schwarz (Fb. 30)

• Rundstricknadel 5,00 mm, 60-250 cm lang

• Maschenmarkierer zum Markieren von Farbwechseln

• Wollnadel zum Vernähen

Abkürzungen

M – Masche(n)

R – Reihe

RM – Randmasche(n)

Anleitung

1. R: Nehmt mit beiden Fäden gleichzeitig 3 M auf (= 3 M)

2. R: Arbeitet eine RM mit beiden Fäden gleichzeitig, dann eine normale M (= erst eine rechte M mit der einen Farbe, dann eine linke M mit der anderen Farbe) und dann wieder eine RM (= 3 M)

3. R: Arbeitet eine RM, dann eine normale M sowie eine Zunahme und schließlich wieder eine RM (= 4 M)

4. R: Arbeitet zwischen die RM zwei normale M und insgesamt 2 Zunahmen (= 6 M)

5.–153. R: Ab jetzt werden pro Reihe (und natürlich Farbe) immer 2 M zugenommen.

154. R: Je eine grüne und schwarze Schlaufe zusammen mit beiden Fäden als eine M stricken und alle M abketten.

Fäden vernähen.

Das Tuch ist lang genug geworden, um es um den Körper zu schlingen und auf dem Rücken zu verknoten. Allerdings ist der Knoten etwas wulstig.

Ein halbes Jahr später... Letztendlich ist mein Dreieckstuch etwa 240 x 70 cm groß geworden. Auch nach dem Spannen krümmt es sich noch etwas. Mich würde interessieren, wie ihr die RM arbeitet, damit sie nicht so straff werden?