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Beutel nadelgebunden mit Lederboden

  • danaerdtmann
  • 19. Feb. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Material

  • Lederrest (Ø ~10,5 cm)

  • Zirkel

  • Schere

  • ggf. Geodreieck & Blatt Papier

  • Stift

  • Revolver-Lochzange

  • Wolle Rödel "Strick- & Filzwolle" (100 % Schurwolle, LL 50 m/50 g) in Navy (Fb. 10)

  • Wollnadel & Knochennadel zum Nadelbinden

  • Lederband, 2 mm, ca. 50 cm

  • Schlitzknopf


Anleitung

Als erstes habe ich mit einem Zirkel einen Kreis auf einen Lederrest gezeichnet. Das größte, was ich aus meinem Rest noch heraus bekommen habe, war ein Kreis mit einem etwa 10,5 cm großen Durchmesser und einem etwa 35 cm großen Umfang. Bei 7 Schlingen auf 5 cm ergab das 49 Schlingen, um einmal um den Boden herumzuarbeiten. Mit Hilfe eines Geodreiecks habe ich daher 50 Punkte (360° lässt sich einfacher durch 50 als durch 49 teilen) in gleichmäßigem Abstand um den Rand herum aufgezeichnet und anschließend mit der zweitkleinsten Einstellung einer Lochzange ausgestanzt.



Technik: Dalby-Stich F1


Info: Der Dalby-Stich weist ein dichteres Maschenbild auf als der Oslo-Stich und ist daher besser für Beutel o.ä. geeignet, in denen Kleinkram aufbewahrt wird.


Der Beutel wird ohne Aufnahme von Luftschlingen gearbeitet, es wird von Anfang an mit Verbindungsstichen gearbeitet. Nachdem die erste Schlinge um den Daumen gelegt wurde, werden die weiteren 2 Schlingen, um überhaupt in die Ausgangsposition für den Dalby-Stich zu kommen, bereits mit Verbindungsstichen gearbeitet, sodass am Anfang eine saubere Kante ohne "Schwänzchen" entsteht (folgende vier Abb.). Da eine Knochennadel nicht durch die kleinen Löcher im Leder passte, habe ich für die erste Runde eine entsprechende Wollnadel benutzt.




Sobald ihr einmal um den Lederkreis herum seid, könnt ihr zur Knochennadel wechseln und die Runde mit Einstechen in die 2. Schlinge (die 1. Schlinge war eure 1. Daumenschlaufe) schließen.



Danach habe ich in Spiralen weitergearbeitet bis zu einer Höhe von ca. 14 cm. Die letzte Masche habe ich im Oslo-Stich gearbeitet. Faden abschneiden und Fäden vernähen.


Ich habe mir dann einmal das Rundenende (= zukünftiger Mittelpunkt der Rückseite) markiert und in gleichmäßigen Abständen 3 weitere Stellen der Beutelöffnung. An diesen Stellen habe ich dann zwischen der letzten und vorletzten Runde das Lederband hindurchgefädelt sowie auf der Vorderseite der Tasche noch durch einen Schlitzknopf (folgende Abb.). Bei maximaler Öffnung des Beutels direkt am Knopf die beiden Lederbandenden verknoten und kürzen.



Da Filzwolle sehr dick ist, ist der Beutel einerseits sehr stabil im Stand (auch durch den Lederboden), aber die Öffnung lässt sich dadurch auch schwerer raffen, weswegen ich das Lederband nur an 4 Stellen durchgefädelt habe. So sieht die Öffnung nach dem Zusammenziehen ein bisschen wie ein plattes Kleeblatt aus. Wenn man möchte, kann man wie bei den Geldkatzen noch einen Taschenverschluss und eine Gürtelschlaufe anbringen.


Ihr könnt auch nur halb so viele Löcher in den Lederkreis stanzen und dann immer 2 Verbindungsstiche in 1 Loch arbeiten. Die Idee kam mir etwas zu spät, sodass ich jetzt einfach hoffen werde, dass das Leder stabil genug ist und nicht mit der Zeit entlang der Löcher einreißen wird. Am besten wäre wahrscheinlich aber eine Mischung aus beidem, also eine Anzahl Löcher, bei der in einige Löcher 1 Verbindungsstich und in einige 2 Verbindungsstiche gearbeitet werden. Meine Beutelwand geht mir etwas zu gerade hoch, eine leichte Wölbung nach außen wäre mir lieber gewesen. Bei zu vielen Verbindungsstichen in ein Loch kann es aber passieren, dass der Anfang des Nadelgebunden Wellen schlägt (= zu viele Zunahmen in einer Runde). Man muss das passende Verhältnis von 1 und 2 Verbindungsstichen in ein Loch finden.



Diesen Beutel habe ich mir ausgedacht. Er folgt weder historischen Vorbildern noch habe ich einen vergleichbaren Beutel in "Mittelalter"-Shops oder auf -Märkten gesehen. Allerdings hätte ein derartiger Beutel durchaus im Mittelalter existieren können, oder was meint ihr?

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Über mich
Ich heiße Dana, bin Zoologin, Bastelbuchautorin, Natur- und Katzenliebhaberin.
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